Upcycling bei der JF Harpstedt

Jahrelang schützten sie die Köpfe von Nachwuchsbrandschützern, nun wachsen in ihnen Blumen, Kräuter und Gemüse – im Rahmen eines Upcyclingprojektes hat die Jugendfeuerwehr Harpstedt ausrangierte Helme bepflanzt und damit den Hinterhof des Feuerwehrhauses verschönert. Im Fokus der Aktion stand neben der Begrünung die Müllvermeidung.

„Jugendfeuerwehrhelme unterliegen sicherheitstechnischen Grundanforderungen. Sie müssen zehn Jahre nach Herstelldatum ausgesondert werden“, erklärt Jana Siemers. Wie die Jugendfeuerwehrwartin in einer Pressemitteilung schreibt, habe in der Kleiderkammer der Brandschützer ein riesiger Karton mit aussortierten, aber noch ansehnlichen Helmen darauf gewartet, entsorgt zu werden. Ein Umstand, der zum Nachdenken anregte. „Schließlich hören wir immer wieder, wir wären eine Wegwerfgesellschaft, wir müssten mehr für den Klimaschutz tun, Müll reduzieren und nachhaltiger leben“, so Siemers.

Die Betreuer beschlossen, sich des Themas anzunehmen und absolvierten einen Lehrgang rund um die Umweltbildung. Im ersten Teil ging es laut Siemers um Elektroschrott, die Kurzlebigkeit der Geräte, ihre Entsorgung sowie um die Müllkriminalität. Der zweite Part habe das Thema Energie und Einsparungen in den Mittelpunkt gerückt. „Dabei wurden in einer Lernwerkstatt kleinere Experimente, angelehnt an die vier Jahreszeiten, erprobt, zum Beispiel die Nutzung von Sonnenenergie oder Wasserkraft“, heißt es in dem Bericht weiter.

Bei der Frage, was mit den ausgedienten Helmen geschehen soll, habe letztlich der Zufall geholfen. „Wir saßen eines Abends im Hinterhof des Feuerwehrhauses und philosophierten darüber, dass die Atmosphäre nicht gerade die gemütlichste ist – alles nur gepflastert“, berichtet Siemers. Etwas Grünes sollte her, am besten an die Wand des Schlauchturmes und am liebsten Gemüse. Als es dann um die Pflanzgefäße ging, seien den Brandschützern die Helme eingefallen.

Die orangefarbenen Kopfbedeckungen bepflanzten die Jugendlichen ebenso wie ausgesonderte Maskenbehälter der Atemschutzgeräteträger. „Da diese allerdings schwarz sind, wurden sie kurzerhand auf einem Dienstabend bemalt, zum Beispiel mit einem Feuerwehrauto in den buntesten Farben“, berichtet die Jugendfeuerwehrwartin. Die Behälter verschönern nun die Rückwand der Fahrzeughalle. „Bei gutem Wetter können wir die abendlichen Dienste nun zwischen Schnittlauch, Zwiebeln, Erdbeeren, Salat und Radieschen mit einem erfrischenden Kaltgetränk ausklingen lassen“, so Siemers.

Im Mai sollen noch weitere Pflanzen folgen. Und dann hoffen die Nachwuchsbrandschützer, dass sie irgendwann ernten können.

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