Datum: 26. April 2025 um 10:00 Uhr
Alarmierungsart: Vollalarm
Einsatzart: Übung
Einsatzort: Harpstedt, Hopfenweg
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Malteser Hilfsdienst


Einsatzbericht:

Am vergangenen Samstag um 10 Uhr heulten in Harpstedt die Sirenen. Der Grund war jedoch kein Ernstfall, sondern eine groß angelegte, interdisziplinäre Einsatzübung von Feuerwehr, Rettungsdienst und einer spezialisierten Höhenrettungseinheit. Besonderes Highlight: Eine Höhenrettungseinheit aus Berlin und Brandenburg war zu Gast in der Samtgemeinde und brachte wertvolle Expertise ein.

Übungsort waren die Silotürme der Raiffeisen-Warengenossenschaft Harpstedt. Unter dem Alarmstichwort Betriebsunfall – Unterstützung des Rettungsdienstes“ arbeiteten die Einsatzkräfte mehrere komplexe Szenarien ab.

Zu den Aufgaben gehörten das Auffinden und Retten von zwei verunglückten Arbeitern unter Atemschutz, die Rettung einer Person von einer Arbeitsplattform eines Umfüllsilos sowie die Bergung einer schwerverletzten Person von einem Arbeitssteg. Die Höhenrettungseinheit übernahm die spektakulären Rettungsaktionen aus großer Höhe, die Freiwillige Feuerwehr Harpstedt sicherte die Lage am Boden ab. Eine zusätzliche Herausforderung: Im Szenario stand keine Drehleiter zur Verfügung und das Einsatzfahrzeug der Höhenrettung fiel simuliert aus – so brachte die Feuerwehr Harpstedt die Höhenretter zur Einsatzstelle.

Besonders engagiert waren auch die Auszubildenden des Malteser Hilfsdienstes aus Wildeshausen und Sandkrug, die die Versorgung der Verletzten vor Ort übernahmen und von den Praxisanleitern und Simone Schmidt, Einheitsführerin und Medic der Höhenrettung RheinAlpin Jüchen, fachlich angeleitet wurden. Der ersteintreffende Rettungswagen übernahm die organisatorische Leitung des Rettungsdienstes.

Unter den „Geretteten“ befanden sich Sarah Oelve und Tim Sparkuhl, die von der Höhenrettung mittels Seilzugangs- und Lagerungstechnik gerettet wurden, sowie Alexander Oebker und Sasha Nießen, die von der Feuerwehr Harpstedt gerettet wurden. Sie wurden zuvor realitätsnah geschminkt – von Beinbruch über Rauchgasvergiftung bis hin zum schweren Schädel-Hirn-Trauma.

Die Idee und Durchführung der Übung lag in den Händen von Maximilian Oebker, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Harpstedt und derzeit Student in Berlin. Als Einheitsführer einer Höhenrettungseinheit in Berlin wollte er seiner Heimatfeuerwehr praxisnah zeigen, wie die Zusammenarbeit mit den Höhenrettern im Ernstfall abläuft.

Im Einsatz waren: die Freiwillige Feuerwehr Harpstedt, drei Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes sowie die Höhenrettungseinheit des SRHT Berlin Brandenburg e.V. Die Übung bot allen Beteiligten – auch den Mitarbeitern der Raiffeisen-Warengenossenschaft – wertvolle Einblicke und neue Erfahrungen für zukünftige Einsatzsituationen.